Avifaunistische Gutachten
Die Erstellung avifaunistischer Gutachen bildet einen Schwerpunkt der Arbeit von BIO-CONSULT. Sie werden für unterschiedliche Bereiche der Landschafts- und Bauleit-planung benötigt:
- Regionales Raumordnungsprogramm
- Aufstellung oder Änderung von Flächennutzungsplänen
- Bebauungspläne
- Windparkplanungen
- Straßenbauvorhaben
Die Bearbeitung erfolgt stets nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie aktuellen Methoden und Standards.
Erfolgskontrolle von Kompensationsflächen in der "Engdener Wüste" (Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim, seit 2004)
Bei dem Bau der Autobahnabschnitte der A 31zwischen Lingen und Schüttorf, Baukm handelte es sich um Eingriffe nach § 14 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), für die entsprechend umfangreiche Kompensationsmaßnah- men erforderlich wurden.
Die Kompensationsmaßnahmen wurden in den Planfest-stellungsbeschlüssen (bzw. den Landschaftspflegerischen
Begleitplänen) beschrieben. Die Ausgleichs- und Ersatz-maßnahmen wurden schwerpunktmäßig im Bereich der „Engdener Wüste“ umgesetzt.
Zur Kontrolle der Entwicklung der landschaftspflegerischen Maßnahmen wurden im Auftrag der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) begleitende, fachliche
Untersuchungen (Monitoring) durchgeführt.
Die Untersuchungsinhalte wurden mit den Unteren Natur-schutzbehörden abgestimmt; spezifische Erfassungen erfolgten zu den Tiergruppen
- Vögel,
- Amphibien
- und Reptilien.
Zusätzlich zu den o. g. Tiergruppen war auch die Entwick- lung der Vegetation auf einzelnen Flächen Gegenstand der Untersuchungen.
Monitoring Klärteiche Frenswegen (seit 2010)
Die ehemaligen Klärteiche in Nordhorn-Frenswegen stellen inmitten einer intensiv genutzten Landschaft einen Rück-zugsort für mehrere bedrohte Tier- und Pflanzenarten dar. Für die Avifauna und hier insbesondere für Wat- und Wasservogelarten hat das Gebiet für den Landkreis Graftschaft Bentheim eine besondere Bedeutung als Rastgebiet. Aber auch viele gefährdete Brutvögel finden hier ein geeignetes Bruthabitat.
Um die seit Jahrzehnten bekannte Bedeutung des Gebietes für den Naturschutz langfristig zu sichern, hat das Staat- liche Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg dem Betreiber der ehemaligen Kläranlage, den Kommunalen Betrieben Nordhorn (KBN AöR, zuvor GfA) auferlegt, die Deponie dauerhaft als Feuchtgebiet zu erhalten und eine jährliche Untersuchung im Sinne eines Monitorings der Tiergruppen
- Vögel,
- Amphibien,
- Libellen
- und Heuschrecken
durchführen zu lassen. Auch Veränderungen bei den Bio- toptypen werden jährlich erfasst. Auf diese Weise soll der Erfolg der im Pflege- und Entwicklungsplan formulierten Ziele und der durchgeführten Maßnahmen belegt werden, bzw. kann ggf. bei negativen Entwicklungen schnell gegengesteuert werden.
Wiesenvogelerfassungen „Stollhammer Wisch“
Im Rahmen von Effizienzkontrollen für Vertragsnatur-schutzmaßnahmen wurden im Auftrag des NLWKN avifau-nistische Erfassungen im Fördergebiet Stollhammer Wisch (z. T. EU-Vogelschutzgebiet V 65 Butjadingen) über viele Jahre durchgeführt.
Neben der Erfassung der Brutbestände der Wiesenlimi-kolenarten und von weiteren ausgewählten Vogelarten erfolgten dabei auch Untersuchungen zum Bruterfolg der Arten.
Die Bestandstrends wurden im überregionalen Vergleich bewertet. Aus den Ergebnissen wurden u. a. auch Vorschläge zur Optimierung der Vertragsnaturschutz-maßnahmen entwickelt.
Gelege- und Kükenschutz in Neuenkirchen (Landkreis Osnabrück)
In Neuenkirchen werden seit über zehn Jahren auf gut 1.000 ha Fläche im Rahmen eines Projektes der Natur-schutzstiftung des Landkreises Osnabrück und in Koope-ration mit dem Hegering Neuenkirchen sowie Landwirten seltene Vogelarten geschützt. Das Projekt wird vom Land Niedersachsen (NLWKN) und der EU gefördert.
Durch das Gelege- und Kükenschutzprojekt werden in Neuenkirchen die Eier der Wiesenvögel vor landwirtschaft-lichen Arbeiten und später dann durch weitere Schutz-maßnahmen auch die Küken bei der Grünlandmahd geschützt. Die Landwirte erhalten für die Mitarbeit eine erfolgsabhängige Honorierung.
In Neuenkirchen brüteten in den letzten Jahren 150-200 Brutpaare (BP) des Kiebitzes, 15-20 BP der Uferschnepfe und 7-9 BP Großer Brachvogel. Das Gebiet ist eines der wichtigsten Wiesenvogellebensräume im Landkreis Osna- brück. Die Projektorganisation und die fachwissenschaft- liche Begleitung werden von BIO-CONSULT unterstützt bzw. übernommen
Wiesevogelmonitoring in Niedersachsen
Niedersachsen hat für Wiesenvögel national und inter-national eine hohe Verantwortung. Einige Wiesenvogel-arten, wie v. a. Kiebitz oder Großer Brachvogel, sind in Niedersachsen - auch außerhalb von Schutzgebieten - noch relativ weit verbreitet. Im Monitoring-Programm für die häufigen Vögel der Normallandschaft können die Bestands-trends der Wiesenvögel jedoch nicht dargestellt werden, denn die Wiesenlimikolen sind einerseits leider nicht mehr so flächendeckend verbreitet und andererseits nicht häufig genug, als dass die landesweiten Trends über ein zufällig ausgewähltes Probeflächennetz wirklich zuverlässig zu untersuchen sind.
Aus diesem Grund wurde 2003 die Konzeption für ein „Wiesenvogelmonitoring in Niedersachsen“ erarbeitet. Das Projekt fokussiert v. a. auf die Vorkommen der Wiesenlimi-kolen, liefert aber auch Daten
zu anderen Wiesenvogel-arten. In einem ersten Schritt wurde aus allen bis dahin verfügbaren niedersächsischen Wiesenvogel-Daten eine Datenbank erstellt, in der alle Gebiete mit Vorkommen von Großem
Brachvogel, Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe enthalten sind. Ab 2005 wurde die Konzeption durch geziel-te Erfassungen in ausgewählten Untersuchungsräumen bzw. Teilgebieten erprobt und
schließlich in ein langfris-tiges Konzept umgesetzt (BIO-CONSULT 2008).
Durch das Projekt ist es möglich, die Bestandsentwicklung der Wiesenlimikolen in Niedersachsen auch außerhalb von Schutzgebieten auf Grundlage aktueller Daten zu verfol-gen. BIO-CONSULT organisiert
im Auftrag des NLWKN (Staatliche Vogelschutzwarte) die Erfassungen und analysiert und bewertet die für die Zielarten erhobenen Daten.